Unterwasserfotografie von Dietmar Steinbach

Unser Unterwasserfotograf
Dietmar Steinbach
Wohl dem Verein, der einen engagierten Unterwasserfotografen zu seinen aktiven Mitgliedern zählt. Ob es sich nun um Bilder für die Club-Homepage handelt oder um die kulturelle Ausgestaltung des Sommerfestes, es ist stets eine feine Sache, auf sehenswerte Bilder von ihm zurückgreifen zu können. Aber gute Unterwasserfotografen fallen nicht vom Himmel. Dietmar lernte das Fotografieren von der „Pike auf“, wie man so sagt. In jungen Jahren gab es für ihn nur die Möglichkeit, sich durch das Sammeln von Altstoffen einen eigenen Fotoapparat kaufen zu können, eine Perfekta II. Mit zunehmendem Lebensalter und besser werdenden finanziellen Möglichkeiten folgte schließlich eine EXA 1a. Das vierte Eigenbau-Gehäuse dafür blieb dann endlich dauerhaft unter Wasser dicht und die ersten Unterwasserfotos gelangen. Jahre des Konstruierens, Bastelns und Probierens folgten, bis mit der 6x6-Kamera Pentacon Six in einem druckwasserdichten Gehäuse und zwei handelsüblichen Blitzgeräten, ebenfalls in Gehäuse eingebaut, ein recht niveauvolles technisches Niveau erreicht war. Die Erfolge bei Unterwasser-Fotowettbewerben nahmen zu, angefangen bei den legendären Berliner-Unterwasserfotowettkämpfen am Helene See bei Frankfurt/ Oder, bis hin zu solchen und ähnlichen Wettbewerben in fast allen mitteleuropäischen Staaten und in den USA. Nun, nicht von allen Seiten gab es damals im Heimatland DDR Lob für die Erfolge im kapitalistischen Ausland..
Mehr noch als bei Fotowettbewerben zu gewinnen, machte Dietmar von Anfang an die Mitarbeit an Fachzeitschriften Freude, natürlich auch deswegen, weil sich mit den Honoraren  ausrüstungsmäßig neue Möglichkeiten anboten. In erster Linie aber kann sich Dietmar daran begeistern, als leidenschaftlicher Taucher seine Erlebnisse unter Wasser anderen Interessenten mitzuteilen. Nach der politischen Wende ging diese journalistische Tätigkeit nahtlos weiter. Die Redaktion der Zeitschrift TAUCHEN kam auf ihn zu. Zunächst noch mit Erlebnissen und Bildmaterial aus der DDR-Zeit, dann mit neuen Reiseerlebnissen, insbesondere Beschreibungen von Tauchgewässern, „tauchte“ Dietmar regelmäßig in den Ausgaben der Zeitschrift TAUCHEN auf. Das blieb unter anderem auch den Mitarbeitern beim KOSMOS-Verlag in Stuttgart nicht verborgen. 2006 erhielte er und seine Ehefrau Alena vom KOSMOS-Verlag den Auftrag, einen Tauchführer „Deutschland, Österreich, Schweiz“ zu erarbeiten. Diesem Tauchführer folgte die Erarbeitung eines Tauchführers Deutschland, der inzwischen in mehreren Ausgaben viele Taucher begeistert hat und nach wie vor vom Verlag angeboten wird. Mit seinem Buch „Nur Tauchen im Kopf“ hat Dietmar in einer sehr humorvollen Form den Tauchern zur DDR-Zeit ein Denkmal gesetzt.
Aktuell erscheinen von Alena und Dietmar immer wieder Artikel im Tauchmagazin UNTERWASSER. Und was kaum jemand in Deutschland weiß: Alena und Dietmar gehören seit weit mehr als einem Jahrzehnt zu den eifrigsten Mitarbeiten am tschechischen Tauchmagazin BUDDY.

Inzwischen hat Dietmar das siebzigste Lebensjahr hinter sich gebracht und ein neues, großes Problem tut sich für ihn auf, die Projekte nehmen rasant zu. Allein aus Zeitgründen müssen wichtige Entscheidungen gefällt werden. Europas größte Forellenart sind die Marmoratas im slowenischen Gebirgsfluss Soča. Eine der interessantesten Fischarten, auch weil vergleichsweise selten, sind die Aalrutten, die vergleichsweise häufig im Attersee in Österreich vorkommen. Bach- und Regenbogenforellen zuzüglich anderer Bewohner von klaren Gebirgsbächen gibt es auch anderswo in Slowenien und auch in Österreich. Forellen gibt es aber auch in der Großen Bockau bei Blauenthal im Erzgebirge. Auch die Sepien in der niederländischen Oosterschelde bei ihrer Paarung zu fotografieren ist ihm noch nicht gelungen, geschweige denn die Paarung von Flusskrebsen in heimischen Gewässern. Womit sich zuerst beschäftigen? Ach ja, und die Erkundung des versunkenen Dorfes Pöhl in der gleichnamigen Talsperre ist ihm und seinen Freunden auch noch nicht gänzlich gelungen.

Jung geblieben ist er, äußerlich und in seiner Art. Was meint Dietmar dazu: „Das kommt von meinen vielen Aufenthalten im kalten Wasser.“  Da kann man ihm nur raten: Behalte das so lange wie möglich bei.

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